Traumstrände bei Dawei

Von Dawei aus hatten wir unsere ersten Stranderkundungen in Myanmar gemacht. Doch einige besonders schöne Strände hatten wir auslassen müssen, weil sie in der Gegenrichtung und zu weit entfernt lagen. Diese wollten wir nun motorisiert besuchen und mieteten uns für zwei Tage einen Roller.

147. Tag: Erster motorisierter Strandtag bei Dawei
148. Tag: Zweiter Tag am San Hlan Strand

147. Tag: Erster motorisierter Strandtag bei Dawei

Der erste Rollerausflug führte uns zum Tejzit- und zum San Hlan Strand, die beide noch fest in der Hand von Fischersleuten sind. Touristen finden bisher selten ihren Weg hierher: Die Strände sind für viele zu abgelegen, und die schlechten Zufahrtswege über einen Bergkamm stellen ein zusätzliches Hindernis dar. Doch das könnte sich ändern: In Broschüren und im Internet werben Bilder für die Schönheit der Strände, und wie wir feststellten, werden auch die Zufahrtsstrassen gerade in Handarbeit geebnet und leichter passierbar gemacht.

Wir fuhren zuerst zum Tejzit Strand. Die Straßenbauarbeiten machten die Zufahrt an engen Stellen zu einem wahren Geschicklichkeitsspiel. Da hieß es Kamera wegpacken und festhalten.  Hier Eindrücke der leichteren Passagen:

Der erste Blick über den weiten Strand und aufs Meer, nach Überwinden der steilen Zufahrt und Durchqueren eines Fischerdorfs, war wunderschön. Das Wasser leuchtete türkis und blau, und nach links zog sich kilometerweit das fast weiße, menschenleere Sandband:

Nach rechts war das Fischerdorf zu sehen, vor dem malerisch die Fischerboote vertäut lagen. Ein paar Kinder spielten am Strand und beobachteten uns neugierig.

Auf der Herfahrt hatten wir eine flache Wanne durchfahren, die bei Ebbe trocken liegt und bei Flut unter Wasser steht. Da wir mit einsetzender Flut angekommen waren, mussten wir nun warten, bis fast wieder Ebbe war, bevor wir zurück fahren konnten. Diese Zeit nutzten wir, um die Gegend zu erkunden, im Dorf zu Mittag zu essen und die Krabben im Sand zu beobachten:

Als es der Wasserstand erlaubte, machten wir uns auf den Weg zum Strand San Hlan. Es ging zurück über den Bergkamm…

… ein kleines Stück in Richtung Dawei, und die nächste Stichstraße, die ebenfalls die reinste Baustelle war, erneut über den Kamm zum Meer:

Den Strand erreichten wir bei Ebbe. Er war voller Schlick und bot daher erstmal keinen besonders schönen Anblick. Auch hier gab es ein Fischerdorf, und die Frauen des Dorfes waren damit beschäftigt, Muscheln aus dem Sand zu graben. Die Kinder halfen dabei oder rannten am Strand herum:

Schöner anzusehen war der Strand eine fußläufige Bucht weiter im Norden. Hier gab es auch bei Ebbe goldenen Sand zu sehen:

Weitere Strände, noch weiter nördlich, waren bereits in der Ferne zu erkennen. Doch das Tageslicht ging zur Neige und wir wollten noch im Hellen durch die Baustellen über den Bergkamm fahren. Also beschlossen wir, am nächsten Tag wiederzukommen und unsere Erkundungen genau hier fortzusetzen.
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148. Tag: Zweiter Tag am San Hlan Strand

Gesagt getan: Am nächsten Tag kamen wir wieder zum San Hlan Strand, um diesmal die Buchten weiter im Norden zu erkunden. Wir parkten erneut hinter dem Dorf und liefen zunächst hinunter zum Hauptstrand. Heute trafen wir ihn bei Flut an. Wie sauber er auf einmal aussah, kein Schlick war mehr zu sehen!

Dann machten wir uns auf den Weg zu den goldenen Sandbuchten. Den seichten Zugang vom Vortag mußten wir diesmal hüfthoch durchwaten, bzw. durchschwimmen. Dabei zogen dicke Wolken über den Himmel. Was zum Herumschauen und Fotografieren schade war, war für unsere bereits sonnengereizte Haut ein Segen!

Zwei/drei Stunden liefen wir die Buchten entlang und kletterten dazwischen über Steine, die eine Bucht von der anderen trennten. Manche Buchten wirkten unberührt, in anderen fanden sich Hütten von Fischern und es waren Netze zum Trocknen von Fischen aufgespannt.

Auf dem Rückweg kam noch einmal kurz die Sonne heraus und ließ erahnen, wie leuchtend die Farben hier sein können:

Dann verschwand sie auch schon wieder, und der Himmel ging über in ein Einheitsgrau. Kurz bevor wir erneut die Watstelle erreichten, trafen wir auf eine Fischerfamilie, die uns stolz das Ergebnis ihrer gemeinsamen Sammelaktivität zeigte: Im Eimer lagen eine große Krabbe und mehrere Muscheln, die sie von den Steinen abgekratzt hatten.

Wir gaben ihnen zu verstehen, dass wir nichts davon kaufen wollten und wateten zurück durch das jetzt wieder seichte Wasser, auf die andere Seite.

Dort fragten wir uns, was für ein großes Gerüst hier wohl gebaut würde (kein Bild). Soll hier etwa ein Hotel entstehen? Ein Resort? Wir fanden einen Vorarbeiter, der etwas englisch konnte. Er erklärte uns, hier würde eine Eisfabrik gebaut. Die Fabrik würde es in Zukunft ermöglichen, Schiffe mit Eis auszustatten, so dass sie den frischen Fang noch an Bord einfrieren könnten. Das würde den Absatz enorm erhöhen können. Gerade noch wollte uns eine Familie ein paar einzelne frische Muscheln verkaufen!

Gedanken nachhängend, wie stark sich dieses lange nach außen abgeriegelte Land in den nächsten Jahren wohl verändern wird, begaben wir uns auf den Heimweg nach Dawei.
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