Reisterrassen von Yuanyang

Unser nächstes Etappenziel waren die berühmten Reisterassen von Yuanyang. Die Strecke dorthin war traumhaft schön, aber auch extrem fordernd durch bergiges Gelände.

7. Tag: Jianshui – Nansha (87km, 5:46h)

Der erste Tag nach unserer Pause war zum warm werden mit den Bergen: In drei Etappen ging es aufwärts, erst 3, dann 4, dann nochmal 8 Kilometer. Wie wir das wegstecken würden, mit dem Gepäck?

Langsam aber stetig kletterten wir bergan, mit einem kurzen Halt um Vitamine aufzutanken, und irgendwann waren wir oben.

Die Belohnung folgte umgehend – in Form der bis dahin längsten und schönsten Abfahrt unseres Lebens: 41 Kilometer, durch einen herrlichen Bambuswald.

Das letzte Stück führte am Fluß entlang. Bald erreichten wir Nansha, das neue Yuangyang. Dort fanden wir problemlos eine Unterkunft und erwarteten mit Vorfreude und leichtem Bangen (Elena) den nächsten Tag.

8. Tag: Nansha – Duoyishu (60km, 7:23h)

Heute kam es geballt: Von Nansha aus ging es bergauf zu den Reisterassen, und zwar konstant über fast 40 Kilometer.

Zum Glück gab es am Straßenrand die ein oder andere Erfrischung zur Stärkung.

Auch der Nebel war eine Hilfe, da er für angenehm kühle Temperaturen sorgte.

Irgendwann hatten wir es tatsächlich geschafft: wir waren oben in Xinjie, dem alten Yuanyang. Genau rechtzeitig riß auch der Nebel auf, und wir konnten sehen, für was wir uns angestrengt hatten:

Bis wir unsere Herberge erreicht hatten, sollte es allerdings weitere 20 Kilometer dauern, nicht wenige davon ging es erneut bergauf. So kamen wir erschöpft, doch glücklich den Tag gemeistert zu haben, nach Einbruch der Dunkelheit an.

9. Tag: „Pausetag“ in den Reisterassen

Mit dem Rad erkundeten wir die Dörfer und Terassen rund um unsere Herberge. Ein echter Pausetag war es zwar nicht für die Beine – es ging steil bergauf und -ab, doch wir hatten Glück mit der Sicht: der dicke Morgennebel verzog sich und gab den Blick auf die Terassen frei:

Traurigerweise werden die Dörfer, um die herum die Reisterassen angelegt sind, immer weiter zur Touristenattraktion ausgebaut. Allseits wird gebaut. Dazu werden an einigen „View Points“ bereits saftige Eintrittsgelder verlangt. Neue Hotels entstehen in schwerster Handarbeit: Ziegelsteine und Zementsäcke werden – zumeist von Frauen – auf dem Rücken transportiert.

Ähnlich hart schien uns das Pflegen der Terassen selbst: Reisbauer und Wasserbüffel sahen wir in traditioneller Weise in knietiefem Wasser das Feld bestellen.

Solche Anblicke relativieren die Anstrengungen des Radlerlebens doch sehr.