Zurück in den Bergen

Zwischen Luang Prabang und Vang Vieng schickte uns die N13 nochmal richtig in die Berge.

27. Tag: Auf und ab, und wieder auf
28. Tag: Anstrengender als gedacht
29. Tag: Genußradeln nach Vang Vieng

27. Tag: Auf und ab, und wieder auf
(Luang Prabang – Kiewkacham, 83 km, 7:37 h)

Heute hieß es wieder früh aufstehen, denn es warteten 1600 Höhenmeter auf uns. Noch im Morgengrauen versorgten wir uns mit belegten Baguettes, Bananen und Sticky Rice für unterwegs, dann verließen wir die Stadt.

Nach einer kurzen Frühstückspause (erraten: Nudelsuppe) und etwas Auf-und-Ab zum warm werden, stand der erste lange Anstieg an: 600 Höhenmeter, inkl. zweier besonders steiler Rampen. Doch die Aussicht war zum Genießen, und wir kamen guter Dinge oben an.

Als nächstes ging es die frisch erarbeiteten Höhenmeter gleich wieder hinunter. Auch die Abfahrt war landschaftlich schön und gut zu fahren. Sie endete an einer Brücke über einen türkis-grünen Fluß.

Am Fluß blieb keine Zeit zu verschnaufen: Kaum waren wir auf der anderen Seite, ging es schon wieder bergauf – diesmal über 1000 Höhenmeter. Spätestens jetzt brannte die Sonne vom Himmel und es wurde richtig warm. Zum Glück fanden wir für die Mittagspause ein schattiges Plätzchen unter einem Bambusdach:

Während wir dort saßen und speisten kamen zweimal Einheimische auf Motorrollern vorbei: Erst ein Pärchen mittleren Alters, das im Gestrüpp aufgestellte Fallen auf Nager kontrollierte, dann eine junge Frau, die aus dem selben Gestrüpp uns unbekannte grüne Früchte erntete. Schon mehrfach hatten wir darüber gestaunt, welche Vielfalt von wilden Pflanzen und erlegten Kleintieren in den Dörfern auf der Straße zum Verkauf angeboten wurden. Jetzt konnten wir beobachten, wie diese „eingesammelt“ wurden.

Nach der Pause ging es noch lange bergauf. Das Tagesziel Kiewkacham wollte nicht so recht näherrücken. Immerhin zogen ein paar Wolken auf, so dass die Sonne nicht mehr ganz so erbarmungslos brannte.

Als wir in der Abendämmerung endlich ankamen, war es sogar richtig kühl geworden: beim Essen saßen wir in Pullovern und Jacken da, und selbst unter der warmen Dusche frohren wir: Die Wände waren nicht ganz zugemauert und es pfiff der Wind durch’s Bad…
(nach oben)

28. Tag: Anstrengender als gedacht
(Kiewkacham – Kasi, 102 km, 7:23 h)

Am nächsten Morgen blieb es lange kalt und nebelig. Es war nichts zu sehen von der besonders schönen Aussicht, die man ab hier haben sollte. Erst nach einigen Kilometern riß es langsam auf, und wir konnten schemenhaft die ersten Bergketten erkennen.

Endlich weicht der Morgennebel…

Statt der langen Abfahrt, die wir für heute erwartet hatten, ging es mehrfach heftig auf und ab. Sobald das Gelände mal etwas ebener war, fand sich dort ein Dorf, und wo ein Dorf in Laos, da viele Kinder. So arbeiteten wir uns begleitet von „Sabaidee“-Rufen voran. Besonders bergauf waren wir für diese netten Ablenkungen dankbar…

In einigen Dörfern war ein Fest im Gange. In Tracht gekleidete Dorfbewohner allen Alters standen sich dort in zwei Reihen gegenüber und warfen sich Bälle zu. Was es damit auf sich hatte, konnten wir leider niemanden fragen…

Weihnachtsstern statt -baum

Schlaglöcher „Lao-Größe“

Dann ging es irgendwann wirklich mehr bergab als bergauf. Dazu waren die beeindruckenden Karstformationen aus immer näherer Nähe zu sehen.

Wäre es nicht bald dunkel geworden, hätten wir sicher noch mehr Fotostopps eingelegt. Doch so hieß es irgendwann durchradeln. Unser Tagesziel Kasi erreichten wir im allerletzten Tageslicht:

(nach oben)

29. Tag: Genußradeln nach Vang Vieng…
(Kasi – Vang Vieng, 69 km, 4:37 h)

Die restliche Strecke nach Vang Vieng war malerisch schön und obendrein erholsam flach. Besonderes Highlight war der Wegabschnitt kurz vor Phatang, sowie die dortige Tempelanlage.

Keinen Erfolg hatten wir allerdings beim morgendlichen Versuch, auf dem Markt Proviant einzukaufen: Statt „Sticky Rice“, Bananen und Süßigkeiten gab es dort Dinge des täglichen Gebrauchs zu erstehen, sowie erlegte Nager aller Größen, Waschbären und Ziegenköpfe (eine Nahaufnahme ersparen wir unseren Blog-Besuchern lieber):

Wir verzichteten und starteten mit nur einer Nudelsuppe im Bauch in den Tag. Auf dem Weg hatten wir plötzlich eine kichernde Gefolgschaft:

Eine Mandarinenverkäuferin kommt selten allein!

Besuch der Tempelanlage von Phatan:

Drum-Tower

Vang Vieng erreichten wir pünktlich zum Sonnenuntergang. Es war ein Tag vor Heilig Abend. Nach etwas Suchen fanden wir eine festtagstaugliche Bleibe: ein Zimmer mit Balkon, mit Blick auf die Berge.

Blick von unserem Balkon