Ein gutes Jahr 2015…

… wünschen wir aus Thakhek! Diese entspannte kleine Stadt und die Gegend drumherum gefielen uns so gut, dass wir für ein paar Tage die Räder dort parkten.

37./38. Tag: Silvester einmal anders

Der Silvesterabend begann also mit einem schönen Sonnenuntergang über dem Mekong. Gesellschaft hatten wir zwischenzeitlich von einem Radlerpärchen aus Frankreich, Frederique und Yoann, die unsere Räder neben uns entdeckt hatten. Sie waren in der entgegengesetzten Richtung zu uns unterwegs: Von Singapur über Malaysia und Thailand kommend, wollten sie später noch nach Zentralasien radeln und weiter bis nach Europa.

Wir unterhielten uns ein Weilchen und schlenderten dann neugierig die Uferpromenade entlang und weiter durch die Stadt. Einige andere „Falangs“ (Ausländer) sahen wir das selbe tun. Eine große Silvesterparty hatte hier wohl keiner erwartet. Aber irgendwas würde es doch wohl geben? Vor einigen Häusern waren Boxen aufgebaut und beschallten die Straße mit Musik. Doch kam man näher, sah man dort lediglich ein paar Locals beim Essen sitzen, mit der Familie, Nachbarn, Freunden. Die Kinder ließen ein paar Knaller los. Mehr war nicht zu sehen bzw. hören.

Schließlich gelangten wir zu einem Tempel, vor dem eine Zeremonie im Gange war. Orange gekleidete Mönche saßen vor einer Menschenmenge in weißen Gewändern, es wurde gebetet und rezitiert, und es gab viel Kerzenlicht. Ohne ein Wort zu verstehen, betrachteten wirh eine Weile dieses stimmungsvolle Bild und lauschten den Stimmen. Welch eine andere Art, das neue Jahr einzuläuten!

Kurz vor mitternacht setzten wir uns ans Ufer um dort anzustoßen. Von hieraus konnten wir die Lao- und dir Thaiseite des Mekong überblicken. Es würde doch hoffentlich Feuerwerk geben? Und das gab es, hier wie drüben. Nicht viel, doch genug, damit sich ein vertrautes Silvestergefühl einstellte.

Am Neujahrstag setzten wir gleich den ersten unausgesprochenen Vorsatz um und machten – trotz keinem Kater – einfach mal nix. Außer dem nötigsten, z.B. Kaffeetrinken. Gar nicht so übel.

39. Tag: Klettern nahe Thakhek

Um es mit den guten Vorsätzen nicht zu übertreiben, stand am 2. Januar wieder Action an: Wir erkundeten das nahegelegene Klettergebiet um das Green Climbers Home. Guter Fels, noch nicht lange erschlossen, oft recht dreidimensionale, interessante Routen an Sintern entlang, dazu Leihausrüstung direkt vor Ort: Da gibt es noch einiges zu entdecken. Eine klare Empfehlung!

40. Tag: Gleich noch ein Ruhetag

Um es nicht zu verlernen, machten wir heute nochmal nix.

Bzw. konnten wir’s diesmal doch nicht ganz lassen und radelten ein paar Kilometer zur Sikhottabong Stupa und zurück.

Der Rest des Tages: Essen gehen, Kaffeetrinken, auf der nicht ausgebauten Dachterasse sitzen, wieder Essen gehen…

41. & 42. Tag: Ausflug in die Karstberge

Um die Karstlandschaft um Thakhek im Ruhetagmodus zu erkunden, mieteten wir uns für zwei Tage einen Roller.

Besonderes Highlight der Tour: Die über 7 km lange, mit flachen Holzbooten befahrbare Khong Lor Höhle. Da der Wasserstand jetzt in der Trockenzeit recht niedrig war, mußten wir an einigen Stellen kurz aussteigen und auch mal ziehen oder schieben helfen.

Die Höhle kann tatsächlich komplett durchfahren werden. Auf der anderen Seite herausgekommen, ging es direkt wieder zurück – diesmal die einfachere Richtung, stromabwärts.

Am nächsten morgen ging es einen steilen Anstieg hinauf. Kaum über der Kuppe, landeten wir im dichten, nasskalten Morgennebel.

Nach einem schlichten Frühstück in einem Dorf lichtete er sich zum Glück, und wir konnten im Nam Theun Fluß die „Bombenboote“ sehen (Boote erbaut aus den Resten von Blindgängern aus dem „Secret War“).

Später trafen wir überraschend auf Michelle und Simon aus der Schweiz. Nach den ersten beiden Begegnungen in Oudomxai und Vang Vieng, trafen wir sie diesmal das erste Mal unterwegs auf ihren Gebrauchträdern. Ein bisschen neidisch machten sie uns schon darauf, diese wunderschöne Strecke mit dem Rad zu erleben!

Doch die Visa-Gültigkeit ist endlich, und wir wollten ja noch den Süden des Landes sehen. Außerdem blieb uns, mit dem Roller unterwegs, noch Zeit eine weitere, wenn auch viel kleinere Höhle zu erkunden:

Zurück in Thakhek war die Sonne bereits am untergehen. Da trafen wir eine für uns nicht leichte Entscheidung: Damit uns in Südloas genug Zeit blieb, wollten wir bis Pakse (330 km südlich von Thakek) den Bus nehmen. Am selben Abend noch.

Also hieß es, flux den Roller abgeben, Räder packen, etwas essen und auf zum Busbahnhof.

Es war unser erster Radtransport, und es war (zumindest für mich) hart mitanzusehen, mit welcher Grobheit unsere treuen Begleiter auf das Busdach gezerrt wurden. Doch sie haben es überstanden (und ich auch).