Im Süden von Laos

Entscheidung gefallen: Um kostbare Visatage für die Mekonginseln aufzusparen, nahmen wir bis Pakse den Bus. Wieder im Sattel, entdeckten wir eine schöne Route das westliche Mekongufer entlang.

43. Tag: Nächtlicher Start
44. Tag: Ankunft auf den „Viertausend Inseln“
45. Tag: Von Insel zu Insel
46. Tag: Blick nach Kambodscha
47. Tag: An den großen Mekongfällen
48. Tag: Weil’s so schön war…

43. Tag: Nächtlicher Start
(Pakse – Don Thalet, 60 km, 3:38 h)

Um 4:30 Uhr lud uns unser Bus samt Rädern in Pakse aus. Es war noch stockfinster. Doch die Straßen waren leer und die Temperatur angenehm. So entschieden wir uns zu packen und loszufahren.

Dann ging die Sonne auf und wir genossen das Farbenspiel am Himmel und im Wasser.

Eine Frühstückspause später (wir hatten ein kleines, verstecktes Restaurant mit Blick über den Fluß gefunden) ging es an Reisfeldern vorbei nach Champasak und weiter zur Tempelanlage Wat Phu.

Es sollte der erste von vielen Khmer-Tempeln sein, die wir auf unserer Reise besuchen würden.

Mittags wurde es wieder brütend heiß. Langsam merkten wir auch die kurze Nacht. So fuhren wir noch bis zu einem Gästehaus und verschoben alles weitere auf morgen.


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44. Tag: Ankunft auf den „Viertausend Inseln“
(Don Thalet – Don Khong, 98 km, 6:06 h)

Da war er schon, der nächste Morgen. Unser Tagesziel heute hieß Don Khong, größte der „Viertausend Inseln“ im Mekong. Die Strecke hatte uns schnell für sich eingenommen: Der sich träge dahinwälzende Strom, Wege im Bambuss- und Palmenschatten, kleine Dörfer und Klöster direkt am Ufer und nicht zuletzt ihre freundlichen Bewohner, besonders die ganz kleinen, machten sie zum Erlebnis.

Plötzlich endete der Weg an einem Zufluß. Zum Glück gab es ein Floß, das an einem Seil von einem Ufer zum anderen gezogen wurde. Die Räder konnten wir voll bepackt „an Bord“ schieben – Übersetzen einfach gemacht – und komfortabel.

Irgendwann war Zeit für eine Pause. Auf der Suche nach einem Schattenplatz schoben wir die Räder in eines der vielen Klöster am Wegesrand. Sofort luden uns die Mönche freundlich ein zu rasten. Sie versorgten uns mit frischen Tamarinden und Keksen und brachten später sogar noch zwei Kissen, damit wir es auch bequem hatten. Etwas von unseren Vorräten annehmen wollten sie allerdings nicht.

Kaum hatten wir die eine Pause beendet, kamen wir an einem gepflegten Getränkestand vorbei – und begannen die nächste.

Der Besitzer freute sich, mit uns Englisch sprechen zu können. Er erzählte uns, dass er bis vor kurzem in Luang Prabang gewohnt und studiert hätte, Frau und Kinder seien noch dort. Doch das Geld für die Studiengebühren sei knapp geworden, darum sei er nun hier und helfe seinen Eltern. Vielleicht würde er als Englischlehrer anfangen.

Gerne hätten wir uns noch länger mit ihm unterhalten. Doch bis zum Anleger nach Koh Khong warteten noch einige Kilometer auf uns. So wünschten wir ihm alles Gute und machten uns auf den Weg.

Am Anleger angekommen, ließen wir uns das zweite Mal heute übersetzen.


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45. Tag: Von Insel zu Insel
(Don Khong – Don Det, 44 km, 3:27 h)

Am nächsten Morgen fuhren wir bis an die Südspitze der Insel.

Von dort nahmen wir ein Boot zur Nachbarinsel Don Som. Keinerlei touristische Infrastruktur, dafür umso mehr Einblicke ins dörfliche Leben erwarteten uns. Zunächst fühlten wir uns etwas als Eindringlinge. Doch die Inselbewohner schien unsere Gegenwart nicht zu stören. Im Gegenteil: Wo auch immer wir mit den Rädern auftauchten – im Dorf, an der Schule, auf den Feldern – wir wurden herzlich begrüßt.

Ein weiteres Boot brachte uns von der Südspitze Don Soms nach Don Det.

Dort war es vorbei mit Dorfidylle, denn diese Insel ist fest in Touristenhand. Die gute Seite daran: wir fanden schnell eine bezahlbare Unterkunft – einen simplen Holz-Bungalow mit Hängematte und Blick in den Sonnenuntergang.

Das letzte Tageslicht nutzten wir zu einer Inselumrundung. Lange dauerte es nicht, bis wir „einmal rum“ waren. Da blieb sogar noch Zeit für ein Bad im Mekong.


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46. Tag: Blick nach Kambodscha

Von Don Det aus machten wir einen Ausflug zur Nachbarinsel Don Khon. Eine Brücke aus der französischen Kolonialzeit führte hinüber.

Ganz im Süden der Insel blickten wir den Mekong hinab. Hier begann bereits irgendwo Kambodscha!

Dann ging es noch zu den kleinen Mekongfällen. Drei verrückte Kanuten sahen wir sie hinunterfahren und anschließend mit Mühe die Boote aus dem Wasser ziehen.

Schließlich machten wir uns auf den Heimweg, bei schönstem Abendlicht. Unsere Hängematten erreichten wir im letzten Abendrot.


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47. Tag: An den großen Mekongfällen
(Don Det – Don Khong, 47 km, 2:49 h)

Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen von unserem kleinen Bungalow mit Mekongblick. Ein Boot brachte uns samt bepackten Rädern zurück aufs Festland, diesmal ans Ostufer des Mekong.

Von da war es nicht mehr weit bis zu den großen Mekongfällen. Nicht besonders hoch, beeindrucken sie vor allem durch ihre Breite (ging bei weitem nicht auf’s Bild) und die Wassermassen, die hier pro Sekunde hinunterstürtzen.

Die Nacht verbrachten wir wieder auf Don Khong, unserer allerersten Mekonginsel.
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48. Tag: Weil’s so schön war…
(Don Khong – Champasak, 110 km, 7:01 h)

Bald würden unsere Visa ablaufen – Zeit weiterzuziehen. Die südlichste offene Grenze nach Thailand liegt auf Höhe von Pakse. Also mußten wir ein Stück zurückfahren.

Die Strecke am Mekong entlang hatte uns so gut gefallen, daß wir uns flux entschieden, sie noch einmal in die Gegenrichtung zu versuchen.

Unterwegs kam uns das französische Pärchen Frederique und Yoann mit ihren bepackten Rädern entgegen, die wir an Silvester in Thakek kennengelernt hatten. Die Freude war groß. Aufgrund ihrer entgegengesetzten Reiserichtung würde es aber wohl leider das letzte Zusammentreffen sein!

Den Rest des Tages rollten wir entspannt dahin und genossen die Ausblicke auf den Mekong.


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