Die Ostküste entlang nach Bangkok

In den nächsten Tagen arbeiteten wir uns Stück für Stück an Bangkok heran. Wie würde es uns wohl mit den Rädern im Verkehr dieses Drehkreuzes Südostasiens ergehen?

104. Tag: Koh Chang – Nordosten Laem Sing District, 84 km, 5:18 h

Die Fahrt von Koh Chang nach Bangkok begann mit kulinarischen Experimenten:

Wobei vermutlich nicht die leckeren Früchte der Grund dafür waren, daß es später zu einem teilweisen Mannschaftsausfall kam und wir unsere Tagesetappe etwas vorzeitig an dieser Tankstelle beenden mußten:

… die zum Glück in der Nähe dieser komfortablen Bungalow-Anlage lag (Gästehaus war weit und breit keines zu finden):

105. Tag: Pausetag

Der Pausetag kam ungeplant, war jedoch in der ersten Hälfte so verregnet, daß wir vielleicht auch so nicht sehr weit gekommen wären.

106. Tag: Nordosten Laem Sing District – Mae Pim, 104 km, 6:30 h

Heute konnte es zum Glück wieder weiter gehen. Die Küstenstraße war als „Scenic Route“ ausgeschrieben und teils mit einer rot markierten Fahrradspur ausgestattet. Was wünscht man sich als Radler mehr?

Teils war die Strecke tatsächlich „scenic“, teils lustig aufgehübscht für Thai-Touristen:

Strände hatten wir jedenfalls schon schönere gesehen:

Neu ins Bild mischten sich die Fischzuchtanlagen:

Eine weitere stattliche Brücke an diesem Tag, in diesem Fall mit schwimmendem Dorf darunter (sehr „scenic“, fanden wir):

Abends waren wir froh, als wir im Urlaubsort Mae Pim eine bezahlbare Unterkunft gefunden hatten:

Noch öfter würden wir die Erfahrung machen: Sobald ein Ort hauptsächlich von Thai-Touristen frequentiert wird, sind der Standart und die Preise höher, als es uns lieb ist. Wir brauchen weder AC noch TV noch einen Kühlschrank – und bei Außentemperaturen um die 30°C erst recht keine heiße Dusche.

107. Tag: Mae Pim – Rayong, 72 km, 4:53 h

Weiter ging es die Küste entlang, bis Rayong. Die Strände wurden wieder schöner, doch es blieb touristisch. Hier ist Urlaubsgebiet der Hauptstädter, das war an den zahlreichen Hotel- und Bungalow-Anlagen (nicht im Bild) klar zu sehen.

In Rayong angekommen, war es wieder nicht leicht, eine günstige Unterkunft zu finden. Schließlich fuhr uns ein mobiler Eisverkäufer voraus und zeigte uns ein neu eröffnete Haus – mit Einführungspreisen. Unsere nobelste Unterkunft auf der bisherigen Reise, für unter 15€:

108. Tag: Rayong – Phanat Nikhom, 96 km, 5:35 h

Nach Rayong wollten wir auf keinen Fall weiter der Küste folgen, da die Straßen ab Pattaya sehr stark befahren sein sollten. Auch den Plan, zum nächstgelegenen Bahnhof zu radeln und die restliche Strecke nach Bangkok den Zug zu nehmen, verwarfen wir wieder.

Schließlich suchten wir uns eine Alternativroute aus und fuhren zunächst von der Küste weg gen Norden. Die Straße war neu und kaum befahren. Erst führte sie an Kautschukplantagen vorbei, dann durch ein Industriegebiet.

In einem Ort namens Phanat Nikhom wollten wir eine Pause machen. Doch dann wurde der Himmel so schwarz, dass wir beschlossen zu bleiben. Kaum hatten wir ein Gästehaus gefunden, goß es auch schon in Strömen. Gerade nochmal Glück gehabt!

Als es sich ausgeregnet hatte, spazierten wir zum Nachtmarkt zum Abendessen. Danach war es bereits dunkel – Zeit schlafen zu gehen.

109. Tag: Phanat Nikhom – Bangkok, 98 km, 5:26 h

Heute gab es zumindest für einen von uns ein untypisches Frühstück: Einmal keine Nudelsuppe!

Dann stand der Endspurt nach Bangkok an. Wir waren gespannt, wie es uns mit den Rädern im großen Verkehrs-Chaos ergehen würde. Es begann 40–45 Kilometer um das Stadtzentrum. Mal war mehr, mal weniger los auf den Straßen.

Schließlich kamen wir erschöpft von der Hitze und dem Lärm, doch ansonsten völlig unversehrt an unserem Gästehaus an.

Im Nachhinein können wir sagen: Es war viel weniger schlimm, als wir es uns vorgestellt hatten. Im großen und ganzen fahren die Thais sehr rücksichtsvoll. Und wenn der Verkehr einmal stockt, ist die Lage sowieso überschaubar: dann bewegen sich nur noch die Zweiräder und versuchen, einen Schleichweg durch die Autoschlangen zu finden. Das kann sogar Spaß machen!